Vorhofohr/PFO-Verschluss

Vorhofohr/PFO-Verschluss

Vorhofflimmern sowie das Vorhofflattern zählen zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen. Es entsteht durch kreisende bzw. unkontrollierte elektrische Impulse – ähnlich einem Gewitter in den Vorhöfen, wodurch diese eine sehr schnelle Frequenz von 300 bis 400 Schlägen pro Minute erreichen und sich nicht mehr pulssynchron entleeren können.
 

Im Vorhofohr (kleine Ausstülpung des linken Vorhofes) können sich Blutgerinnsel bilden, welche in die Hirngefässe geschwemmt werden und diese verschliessen können (Hirninfarkt). Um dieses Risiko zu minimieren, wird das Blut medikamentös verdünnt.

In manchen Fällen wird diese medikamentöse Therapie jedoch aufgrund von Unverträglichkeiten oder einer erhöhten Blutungsneigung, gerade bei Problemen im Magen-Darm-Trakt, nicht toleriert oder führt zu relevanten Blutungskomplikationen. In solchen Fällen ist es seit einiger Zeit möglich, das Vorhofohr minimalinvasiv mittels Kathetertechnik zu verschliessen und damit einer Gerinnselbildung im linken Vorhofohr effektiv vorzubeugen. Der Eingriff ist in geübten Händen mit einem nur moderaten Risiko verbunden und wird aus technischen Gründen optimalerweise unter permanenter Ultraschallkontrolle mittels transösophagealem Echo (Ultraschall von der Speiseröhre aus) oder intrakardialem Echo (ICE) durchgeführt. Dies ist zwar primär in örtlicher Betäubung möglich, erfolgt allerdings in der Regel in einer leichten Vollnarkose. Da ein zwar geringfügiges, aber dennoch relevantes Blutungsrisiko in den Herzbeuteln besteht, führen wir die Prozedur mit kardiochirurgischem Backup durch.
 
Anders als der Vorhofohrverschluss, welcher vorwiegend bei Menschen höheren Lebensalters durchgeführt wird, betrifft der Verschluss des persistierenden Foramen ovale oder PFO in der Regel Patienten mittleren Lebensalters. Beim ungeborenen Kind besteht eine Verbindung zwischen rechtem und linkem Vorhof, durch welche das Blut an der noch nicht belüfteten Lunge vorbeigeleitet wird. Dieses sogenannte Foramen ovale wächst nach der Geburt normalerweise zu, etwa 25% der Bevölkerung weisen jedoch einen fehlenden Verschluss, ein sogenanntes persistierendes Foramen ovale (PFO) auf.

Abgesehen von bestimmten Berufsgruppen, bei denen ein besonderes Risiko durch veränderte Druckverhältnisse besteht (Taucher), kann es in seltenen Fällen zu gekreuzten Embolien kommen, bei welchen Blutgerinnsel aus dem Venensystem durch den PFO-Kanal in den linken Vorhof und von dort ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen können. Bei diesem als kryptogen definierten Schlaganfall finden sich meist keine weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, Diabetes mellitus oder erhöhte Cholesterinwerte. In ausgewählten Fällen kann nach sorgfältiger Prüfung der Krankengeschichte und Ausschluss anderer Ursachen, insbesondere eines Vorhofflimmerns, ein invasiver PFO-Verschluss vorgenommen werden. Hierbei handelt es sich um einen vergleichsweise unkomplizierten Eingriff, welcher problemlos in örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann.

Unsere Leistungen

Diagnostik

Klinische Diagnostik

Umfangreiche integrierte rhythmologische Diagnostik

  • Langzeit-EKG

  • Echokardiografie

  • Externe bildgebende Verfahren (MRI, CT)

Therapie

  • Interventionelle Behandlungen mit minimalinvasivem Vorhofohrverschluss

  • Individuelle medikamentöse Behandlung

Langfristige
Betreuung

  • Ausführliche Aufklärung über die Erkrankung und ihre Risikofaktoren

  • Anpassung der individuellen medikamentösen Therapie

  • Regelmässige Kontrolluntersuchungen