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Diabetologie

Unsere Diabetesbehandlung vereint präzise Diagnostik mit individuell abgestimmten Therapieansätzen für sämtliche Diabetesarten. Durch den Einsatz modernster Technologien und persönliche Betreuung helfen wir Ihnen, Ihre Blutzuckerwerte bestmöglich zu regulieren und Ihre Lebensqualität nachhaltig zu steigern.
 

Mit viel Erfahrung und offener Kommunikation sorgen wir für ein optimales Zusammenspiel zwischen Patienten, Ärzten, Ernährungs- und Diabetesberatern, um unser gemeinsames Ziel einer bestmöglichen Blutzuckereinstellung zu erreichen und Spätfolgen zu verhindern. Mögliche Folgeerkrankungen können beispielsweise Herz-Gefäss-Erkrankungen (Arteriosklerose, Herzinfarkt), Augenschädigungen, Nierenfunktionseinschränkungen, Schädigungen der Nervenenden (Polyneuropathie) sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit und Erektionsstörungen sein. Aber auch schlecht heilende Wunden, vor allem der Füsse (aufgrund von Durchblutungsstörungen und Gefühlsstörungen) sind eine ernst zu nehmende Komplikation.

Typ 1
Diabetes

Der Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die körpereigene Abwehr die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Betroffene benötigen in der Regel von Beginn an eine Insulintherapie, da der Körper es nicht mehr in ausreichender Menge selbst herstellen kann. Typische Symptome sind starker Durst, Gewichtsverlust, häufiges Wasserlassen und Müdigkeit.

 

Eine besondere Form des Typ-1-Diabetes ist der LADA (Late-onset autoimmune diabetes in adults), ein autoimmunbedingter Diabetes, der sich schleichend entwickelt und daher meist erst im Erwachsenenalter (nach dem 30. Lebensjahr) auftritt. Anfangs besteht oft noch eine geringe Eigenproduktion von Insulin, weshalb er mit einem Typ-2-Diabetes verwechselt werden kann. In solchen Fällen kann die Diagnose durch spezielle Antikörpertests gesichert werden. Die initiale Behandlung erfolgt oft ohne Insulin. Zu Beginn kann in der Regel eine Behandlung wie bei einem Typ-2-Diabetes ausreichen (z. B. orale Antidiabetika). Langfristig ist jedoch meist eine Insulintherapie erforderlich.

Typ 2
Diabetes –
Alters
Diabetes

Typ-2-Diabetes, oder auch «Altersdiabetes» genannt, ist eine Kombination aus Insulinresistenz und einer eingeschränkten Insulinproduktion. Betroffen sind vorwiegend Erwachsene. Ursachen sind insbesondere Adipositas und Bewegungsmangel. Häufig kommen ungünstige Co-Faktoren dazu wie Bluthochdruck und erhöhte Blutfett-/Cholesterinwerte, welche das Risiko von Folgeerkrankungen deutlich erhöhen. Die Therapie umfasst primär eine Lebensstilmodifikation. Falls diese nicht ausreicht, werden verschiedene medikamentöse Behandlungen (inklusive Insulin) eingesetzt.

Typ 3
Diabetes

Unter Typ-3-Diabetes werden verschiedenste Formen des Diabetes zusammengefasst, die nicht dem Typ 1 oder Typ 2 zuzurechnen sind. Die Bezeichnung umfasst eine sehr heterogene Gruppe, mitunter seltener Diabeteserkrankungen.

Maturity onset diabetes of the young (MODY)

Bei den MODY-Varianten handelt es sich um eine seltene, monogenetische Form des Diabetes mellitus, die typischerweise vor dem 25. Lebensjahr auftritt. Oftmals besteht ein familiär gehäuftes Auftreten. MODY entsteht durch eine Mutation in einem einzelnen Gen, das die Entwicklung oder Funktion der insulinproduzierenden Beta-Zelle beeinflusst. Die Symptome ähneln in unterschiedlich starker Ausprägung denen des Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes). Aus diesem Grund wird die Diagnose initial häufig verkannt. Der Verdacht kann durch humangenetische Untersuchungen bestätigt werden.

 

Diabetes durch Erkrankung der Bauchspeicheldrüse – pankreopriver Diabetes

Ein pankreopriv bedingter Diabetes – auch Diabetes Typ 3c genannt – entsteht durch Erkrankungen oder operative Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Dabei gehen nicht nur die insulinproduzierenden Zellen verloren, sondern auch andere wichtige Funktionen der Bauchspeicheldrüse, etwa die Produktion von Verdauungsenzymen. Im Unterschied zum klassischen Typ-2-Diabetes liegt hier die Ursache nicht in einer Insulinresistenz, sondern in einem direkten Ausfall der Insulinproduktion.
Die Behandlung ist deshalb komplexer und erfordert eine enge Abstimmung – oft mit einer Kombination aus Insulingabe, Enzymsubstitution und Ernährungsanpassung. In unserer Praxis verfügen wir über besondere Erfahrung in der Diagnostik und Betreuung von Patientinnen und Patienten mit pankreoprivem Diabetes. Wir begleiten Sie individuell und interdisziplinär – mit dem Ziel, Ihre Stoffwechsellage zu stabilisieren und Ihre Lebensqualität zu erhalten.

 

Diabetes durch äussere Einflüsse – Steroiddiabetes

Steroiddiabetes ist eine Form des Diabetes mellitus, die durch die Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten (Glukokortikoide) ausgelöst wird. Diese Medikamente werden häufig zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis oder bestimmter Autoimmunerkrankungen eingesetzt.
Glukokortikoide können den Blutzuckerspiegel erhöhen, indem sie die Wirkung von Insulin abschwächen und die Zuckerausschüttung aus der Leber steigern. Bei manchen Menschen – besonders bei bestehender Vorbelastung – kann dies zur Entwicklung eines Diabetes führen. Wir unterstützen Sie dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

 

Diabetes bei hormonellen Erkrankungen (Endokrinopathien)

Manche hormonellen Erkrankungen – sogenannte Endokrinopathien – können den Zuckerstoffwechsel stören und zu einem Diabetes führen. In diesen Fällen ist der Diabetes keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Folge der Hormonstörung. Beispiele für solche hormonellen Erkrankungen sind:

 

  • Cushing-Syndrom (Kortisolüberschuss im Körper)

  • Akromegalie (Überproduktion von Wachstumshormon)

  • Phäochromozytom (hormonaktive Tumoren des Nebennierenmarks)

  • Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)

  • Hyperaldosteronismus (Überproduktion von Aldosteron)

 

Diese Hormone beeinflussen unter anderem, wie empfindlich die Körperzellen auf Insulin reagieren oder wie viel Glukose in die Blutbahn freigesetzt wird.

 

Besonderheiten und Behandlung:

Der Diabetes bei Endokrinopathien erfordert eine gezielte Diagnostik und Therapie, da er oft schwerer zu kontrollieren ist als ein klassischer Typ-2-Diabetes. Entscheidend ist, die zugrunde liegende Hormonstörung zu erkennen und zu behandeln – erst dadurch lässt sich auch der Blutzucker langfristig stabilisieren.

In unserer Praxis kombinieren wir diabetologische und endokrinologische Kompetenz. Wir bieten eine individuelle Diagnostik und begleiten Sie engmaschig bei der Behandlung – immer mit dem Ziel, Stoffwechsel und Hormonhaushalt gemeinsam in Einklang zu bringen.

 

Gestations-/Schwangerschaftsdiabetes (GDM)

Gestationsdiabetes – auch Schwangerschaftsdiabetes genannt – ist eine Form der Zuckerstoffwechselstörung, die erst während der Schwangerschaft auftritt und in der Regel zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durch einen oralen Glukosetoleranztest (oGTT) diagnostiziert wird. Der Gestationsdiabetes zählt zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen und entsteht, wenn der Körper in dieser Zeit nicht ausreichend Insulin produziert, um den erhöhten Blutzuckerspiegel zu regulieren.
 

Während der Schwangerschaft bildet die Plazenta Hormone, die den Blutzucker ansteigen lassen. Normalerweise gleicht der Körper dies durch eine erhöhte Insulinproduktion aus. Bei manchen Frauen reicht diese Insulinantwort jedoch nicht aus – es entsteht ein Gestationsdiabetes. Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht, höheres Alter der Mutter, familiäre Vorbelastung mit Diabetes, eine frühere Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes, frühere Geburten von Kindern über 4000 g.

 

Unbehandelter Gestationsdiabetes kann zu Komplikationen führen, wie zum Beispiel übermässiges Wachstum des Kindes, Frühgeburten, sowie zu einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes bei Mutter und Kind in späteren Jahren. Durch gezielte Ernährung, Bewegung und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung lässt sich der Blutzucker meist gut kontrollieren.

 

Unsere Praxis begleitet Sie zuverlässig. Wir bieten Ihnen eine umfassende Diagnostik, individuelle Beratung und in Zusammenarbeit mit Ihrer Gynäkologin bzw. Ihrem Gynäkologen eine engmaschige Betreuung, um Ihre Gesundheit und die Ihres Babys bestmöglich zu schützen – während der Schwangerschaft und darüber hinaus. 

Unsere Leistungen

  • Diagnostik beziehungsweise Diagnoseüberprüfung (seltene Diabetestypen)

  • Ausführliche Aufklärung über die Erkrankung und mögliche Spätfolgen

  • Beratung Lebensstilmodifikationen

  • Individuelle kardiovaskuläre Risikoanalyse

  • Erstellen und Umsetzen individueller medikamentöser Behandlungspläne

  • Erstellung individueller Insulintherapiekonzepte und intensivierter konventioneller Insulintherapien (ICT)

  • Einsatz moderner Technologien zur Blutzuckermessung und Insulinverabreichung – Sensoren, Insulinpumpen, Closed Loop

  • Schulungen zur Blutzuckerselbstkontrolle, korrekten Insulinanwendung und Dosisanpassung

  • Betreuung von Patientinnen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes während der Schwangerschaft

Langfristige Betreuung

  • Regelmässige Kontrollen und Therapieanpassungen in enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten, Ernährungs- und Diabetesberatern

  • Frühzeitiges Erkennen und Management von Folgeerkrankungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit: Hausärzte, Kardiologen (Herz), Nephrologen (Niere), Angiologen (Gefässe), Neurologen (Nervensystem), Ophthalmologen (Augen), Podologen (medizinische Fusspflege) etc.

Moderne Diabetestherapie: Insulin, Pumpe, CGM und Closed Loop individuell angepasst

Die Therapie des Diabetes mellitus hat sich in den letzten Jahren grundlegend weiterentwickelt. Wir bieten Ihnen eine moderne und fundierte Versorgung – individuell abgestimmt auf Ihre Lebenssituation und Ihren medizinischen Bedarf.

 

Die Insulintherapie

Die klassische intensivierte Insulintherapie (ICT) besteht aus einer Kombination von Basal- und Bolusinsulin mittels Pen. Sie ist für viele Menschen mit Diabetes eine bewährte Option. Wir unterstützen Sie bei der strukturierten Anwendung und kontinuierlichen Anpassung im Alltag.

 

Die Insulinpumpentherapie (CSII)

Die Insulinpumpe liefert kontinuierlich Insulin über einen Katheter und ersetzt die Mehrfachinjektionen mit dem Pen. Vorteile sind u. a. eine flexiblere Lebensgestaltung, bessere Blutzuckereinstellung und die Möglichkeit präziser Dosierung, insbesondere bei Typ-1-Diabetes oder instabilen Verläufen. Wir beraten Sie zu aktuellen Systemen und begleiten Sie bei der Umstellung und Schulung.

 

Das CGM-System

Mit einem CGM-System (Continous Glucose Monitoring) haben Sie Ihre Glukosewerte in Echtzeit im Blick, Tag und Nacht. Die Sensoren ermöglichen eine präzisere Beurteilung des Glukoseverlaufs und eine bessere Therapieanpassung. Warnfunktionen bei zu hohen oder zu niedrigen Werten erhöhen die Sicherheit im Alltag deutlich, insbesondere bei Menschen, die einen aktiven Lebensstil pflegen.

 

Das Closed-Loop-System

Das Closed-Loop-System («künstliche Bauchspeicheldrüse») ist ein innovatives Therapiesystem vor allem für Menschen mit Typ-1-Diabetes. Die Daten eines kontinuierlichen Glukosemesssystems (CGM) werden über einen speziellen Algorithmus an eine Insulinpumpe weitergegeben, so dass die Insulinzufuhr automatisch an den aktuellen Bedarf angepasst und automatisch verabreicht werden kann. Der Mahlzeitenbolus erfolgt manuell.

 

Unser Ziel ist es, mit Ihnen ein Therapiekonzept zu entwickeln, das zu Ihrem Alltag passt – sicher und individuell.
 

Links

Übersicht über die in der Schweiz erhältlichen Insulinpumpen

Freestyle Libre 3
Dexcom G7
Medtronic
Mylife
Omnipod
Vitalair